Sakrale Malerei am Kirchenzelt
Mein Name ist Emanuela Botros, ich bin 16 Jahre alt und Schülerin der Klasse 11d. Kunst ist für mich mehr als ein Schulfach, denn durch Malerei kann ich Gedanken, Gefühle und meinen Glauben ausdrücken, besonders in der sakralen Kunst.
Sakrale Malerei bedeutet für mich einen Raum der Stille und der Konzentration, in dem ich meinen Glauben und meine innersten Gedanken auf eine Weise sichtbar machen kann, die mit Worten oft schwer zu beschreiben ist. Dabei begleitet mich immer wieder ein Bibelvers, der mich ermutigt: „Niemand verachte dich wegen deiner Jugend, sondern sei ein Vorbild für die Gläubigen im Wort, im Wandel, in der Liebe, im Glauben und in der Reinheit.“ (1. Timotheus 4,12)
Am Freitag, dem 28. November, hatte ich im Rahmen des Weihnachtsbasars am Kirchenzelt der Deutschen Evangelischen Gemeinde (DEG) die besondere Gelegenheit, eine kleine Kunstausstellung zu präsentieren. Die Ausstellung war für alle Besucherinnen und Besucher des Weihnachtsbasars zu sehen. Ich zeigte drei religiöse Bilder, die sich thematisch mit Jesus Christus auseinandersetzen.
Das erste Bild orientiert sich an dem Gemälde „Es ist vollbracht!“ (1886 bis 1894) des französischen Künstlers James Tissot aus der Serie „Das Leben Christi“. Es verdeutlicht auf eindrucksvolle Weise die Bedeutung des Kreuzes und die Erfüllung biblischer Verheißungen.
Das zweite Bild verbindet Motive aus William Adolphe Bouguereaus „Pietà“ (1876) und „Die Jungfrau mit Engeln“ (1881). In dieser Darstellung treffen Schmerz und Trauer auf Hoffnung und Vertrauen. Im Zentrum steht Maria, mit zwei unterschiedlichen Ausdrucksformen in den beiden Szenen. Sie steht für Glauben, Stärke und Treue, trotz des Leids, das sie tragen musste. Diese Haltung inspiriert mich und erinnert mich daran, auch in schweren Zeiten an Gott festzuhalten.
Mein drittes Bild greift Charles Antoine Coypels „Christus heilt einen besessenen Mann“ (1717) auf, ist jedoch stilistisch an Rembrandt angelehnt. Es zeigt Jesus Christus zugleich kraftvoll und barmherzig, als Sieger über das Böse. Diese Botschaft ist zentral im Christentum und spiegelt sich auch in einem meiner Lieblingsverse wider: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, wird leben.“ (Johannes 11,25)
Die Idee zu diesen Arbeiten entstand aus meinem Interesse an Religion, Geschichte und Kunst. Seit einiger Zeit beschäftige ich mich mit biblischen Geschichten und der Frage, wie man sie künstlerisch darstellen kann. Außerhalb des Kunstunterrichts in der Schule experimentiere ich mit verschiedenen Maltechniken und probiere unterschiedliche Stile aus, um meinen eigenen Ausdruck zu finden und weiterzuentwickeln.
Eine besondere Ehre war der Besuch des deutschen Kulturattachés, Herrn Thilo von Gilsa, der gemeinsam mit einer Schülergruppe zu meiner Ausstellung kam. Meine Werke und ihre Bedeutung vorstellen zu dürfen, war ein unvergesslicher Moment und ein Zeichen dafür, dass Kunst wahrgenommen und wertgeschätzt wird.
Dieser Tag war bewegend, inspirierend und stärkend. Er hat mir gezeigt, welche Kraft Kunst haben kann und wie sie Menschen verbindet, unabhängig von Alter, Herkunft und Sprache. Mein Dank gilt Herrn Dr. Laska und Herrn Pfarrer Vehmann, die mich an diesem Tag betreut haben und mir die Gelegenheit gaben, meine Arbeiten zeigen und vorstellen zu dürfen.
Emanuela Botros, 11d

