DEO meets EU – Projektgruppe der 11. Klassen reist in die Hauptstadt der Europäischen Union
Bereits seit dem Schuljahr 2013/14 organisiert und begleitet Herr Karrasch an verschiedenen Schulen das sogenannte „EU-Projekt“. Die Idee dafür entstand daraus, dass viele SchülerInnen deutscher Auslandsschulen EU-Bürger sind und oder bereits häufig mit der EU in Kontakt gekommen sind, ohne sich tiefer mit deren Aufbau, Funktionsweise und Geschichte auseinandergesetzt zu haben. So war auch an der DEO schnell die Idee geboren, interessierte und begabte Schülerinnen und Schüler der 11. Klassen auszuwählen, um tief in die europäische Politik, Wirtschaft und Geschichte einzutauchen.
Ziel des Projektes ist es, die EU als Wirkungsgefüge aus verschiedenen Staaten, Institutionen und Organisationen näher kennenzulernen und Politik hautnah zu erleben. Auch die Entwicklung von Gesprächsfertigkeiten, professioneller Artikulation und Diskussionsfähigkeiten soll gefördert werden.
So fanden im ersten Halbjahr des Schuljahres fast jede Woche (90 min.) theoretische Sitzungen statt, in denen wir uns konkret mit der Geschichte der EU und den Institutionen beschäftigten. Dann wurden jeweils die Institutionen, mit denen wir uns treffen wollten, vorgestellt und Fragen für diese ausgearbeitet, die dann gemeinsam diskutiert und überarbeitet wurden.
Schließlich ging es vom 21.01.23-28.01.23 mit 15 SchülerInnen unter der Leitung von Herrn Kafitz und Herrn Karrasch nach Brüssel.
Vor Ort sprachen wir mit Vertretern des WWF, dem Leiter der Repräsentanz des Volkswagen-Konzerns und der Europäischen Kommission zu relevanten Themen wie der Energie-Krise, der Mobilitätswende, Lobbying und dem Gesetzgebungsprozess und setzten uns kritisch mit diesen auseinander. Mit zwei Mitgliedern des Europäischen Parlaments, Erik Marquardt und Jan-Christoph Oetjen, wurde intensiv über Migration, Gleichberechtigung und Entwicklungshilfe diskutiert. Auch die Kooperationen der EU mit der Maschrek-Region waren ein Thema. Herr Oetjen zeigte sich sichtlich beeindruckt vom Interesse der DEO-SchülerInnen und widmete uns sogar einen Instagram-Post.
Besonders spannend waren für uns die Gespräche an der Schnittstelle zwischen Ägypten und der EU in der Ständigen Vertretung der Arabischen Republik Ägypten bei der EU, bei der wir sogar den Ständigen Vertreter und Botschafter Badr Abdel-Aty sprechen durften. Dieser war vorher bereits als Botschafter in Deutschland tätig und lud uns sogar in seine Residenz ein. Besonders in Erinnerung bleiben wird uns sein Friedensappell auf der Grundlage gegenseitiger Toleranz und Akzeptanz der verschiedenen Religionen und Kulturen.
Aufregend war auch der Besuch im NATO-Hauptquartier und das dazugehörige Gespräch mit einem Vertreter der deutschen Delegation. Ein intensiver Austausch über Verteidigungspolitik, die Zusammenhänge von Klimawandel und Sicherheitspolitik und Friedenssicherung waren hier entscheidende Themen.
Einen Einblick in die journalistische Arbeit bekamen wir bei der Süddeutschen Zeitung und die Heinrich-Böll-Stiftung informierte uns über ihre Arbeit zur Geschlechtergerechtigkeit und Stipendien. Ein Vertreter von Youth for Climate Belgium machte uns erneut deutlich, wie wichtig der Klimaschutz ist, welche Folgen der Klimawandel für die Menschheit hat und was man auch bereits im kleinen Rahmen zum Umweltschutz beitragen kann.
Wir besuchten ebenfalls das Parlamentarium (Museum zur EU), das Haus der europäischen Geschichte (mit interaktiver Führung) und nahmen an einer unterhaltsamen und informativen Stadtführung teil. Auch eine historische Podiumsdiskussion zu Kriegsverbrechen im Zweiten Weltkrieg in der Ukraine und Rumänien brachte uns neue Erkenntnisse.
Die Zeit zwischen den Gesprächen wurde genutzt, um die kulturellen Angebote, die Brüssel zu bieten hat, zu erkunden (Galerien, Museen, Architektur, Comics). Natürlich wurden auch die berühmten Waffeln und Pommes probiert. Zahlreiche schokoladige Mitbringsel für Freunde und Familie wanderten ebenfalls in unsere Koffer.
Rückblickend lässt sich das Projekt und die Fahrt sicherlich als vollkommen gelungen und bereichernd für die teilnehmenden SchülerInnen bezeichnen. Auch die internationale Vernetzung der DEO wurde ausgebaut und der gute Ruf der Schule durch das fundierte und kompetente Auftreten der Schülerinnen und Schüler untermauert.
Wir freuen uns sehr darüber, dass wir die Möglichkeit hatten, an so einem spannenden und außergewöhnlichen Projekt teilzunehmen und hoffen, dass es sich in den nächsten Jahren etabliert.
Wir empfehlen allen Schülerinnen und Schülern, sich im nächsten Jahr für das EU-Projekt zu bewerben.
Vielen Dank an Herrn Kafitz und Herrn Karrasch für die Organisation.
Die EU-Projektgruppe 22/23