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MUN-SH 2024 – Hospitationsprojekt an der Leif-Eriksson-Schule Kiel – Hamburg

MUN-SH 2024 – Hospitationsprojekt an der Leif-Eriksson-Schule Kiel – Hamburg

MUN-SH 2024 – Hospitationsprojekt an der Leif-Eriksson-Schule Kiel – Hamburg

MUN-SH 2024 – Hospitationsprojekt an der Leif-Eriksson-Schule Kiel – Hamburg
MUN-SH 2024 – Hospitationsprojekt an der Leif-Eriksson-Schule Kiel – Hamburg

MUN-SH 2024 – Hospitationsprojekt an der Leif-Eriksson-Schule Kiel – Hamburg

Mit großer Vorfreude und nach monatelanger Vorbereitung sind wir, 14 Schülerinnen und Schüler der DEO aus den Jahrgangsstufen 10, 11 und 12 zusammen mit Frau George und Frau Jeuck vom 6.-18. März zu MUN nach Kiel gestartet.

Wie benehmen sich Diplomaten? Wie drücken sie sich aus? Wie sieht die Geschäftsordnung bei einer Konferenz aus und wie nehme ich korrekt daran teil? All das wurde uns zunächst durch Vorträge und Simulationen vermittelt. Anschließend gab es Workshops, wo eine Problematik genauer und anschaulicher erklärt und behandelt wurde, seien es die Grenzen des wirtschaftlichen Wachstums oder der Einfluss des Dollars auf die Welt.

Am Abend fand dann die feierliche offizielle Eröffnungsveranstaltung statt. Reden von Repräsentanten vieler Organisationen und Sponsoren der MUN und auch von Kristina Herbst, der Präsidentin des Schleswig-Holsteinischen Landtags, wurden gehalten. Schließlich hatten wir am Ende dieser Veranstaltung noch Zeit, vor dem offiziellen Beginn der Konferenztage unsere Mitdelegierten kennenzulernen.

Am Freitag begann dann offiziell die Veranstaltung im Kieler Landtag. Nach einer Begrüßung des Generalsekretärs gingen wir als Delegierte eines Landes in unsere jeweiligen Gremien. Dort wurden je nach Gremium verschiedene Themen behandelt. In der Generalversammlung stand das Thema „Globales Erinnern an den Kolonialismus“ und im Wirtschafts- und Sozialrat das Thema „Umgang mit klimawandelbedingter Migration“ an der Tagesordnung. Am Abend zeigte die MUN-Presse allen Teilnehmern ein Video mit Tagesnachrichten, die sie im Laufe des Tages gesammelt und in einen Videobeitrag gebündelt hatten. Anschließend gab es einen Vortragsabend zum Thema „Nachhaltige Entwicklung in der Praxis: die Rolle der UNIDO bei der Wirtschaftsförderung“, der interessante Einblicke in die Durchführung von Unterstützungsprogrammen in ärmeren Ländern lieferte. Ziel der Unido ist es, finanzielle Mittel an Organisationen zu verteilen.

Am Samstag fanden wieder Debatten in den jeweiligen Gremien statt. Daneben gab es im Landtag den sogenannten „Markt der Möglichkeiten“, der uns die Gelegenheit bot, sich über Wege nach der Schule und Möglichkeiten des zivilgesellschaftlichen Engagements außerhalb der Simulation zu informieren. Es gab mehrere lokale und überregionale Organisationen, die ihre Infostände aufgebaut hatten und den Teilnehmern die Möglichkeit gaben, mehr über diese Organisationen zu erfahren.

Am Sonntag fand abends die feierliche Abschlussveranstaltung statt. Neben den Abschlussreden des Generalsekretärs und der Gremienvorsitzenden erwarteten uns Tanz und Musik. Um 23:00 endete diese Feier und wir fuhren nach einem sehr schönen Abend in unsere Jugendherberge zurück.

Insgesamt haben wir sicherlich einen Einblick ins Verhandeln auf diplomatischem Parkett erlebt, der nicht nur informativ war, sondern auch Spaß gemacht hat. Die Möglichkeit, in die Rolle eines anderen Landes zu schlüpfen und einen teilweise neuen Standpunkt zu einem Thema zu vertreten, mag schwer klingen, jedoch gewöhnt man sich schnell an diese neue Rolle. Dank der besonders offiziellen Umgebung im Kieler Landtag lernt man, sich diplomatisch zu artikulieren und durch Argumente den Standpunkt des Landes zu untermauern, da diese Umgebung dazu führt, den „Model“ Teil des MUN zu vergessen und man sich fast wie ein echter Diplomat fühlt.

Unsere nächste Station der Reise führte uns zur Leif-Eriksson-Gemeinschaftsschule, die sich in einem Vorort von Kiel befindet. Nachdem uns der Schulleiter Herr Ruser herzlich begrüßt hat, wurden wir in verschiedene Klassenstufen aufgeteilt, um möglichst viele Einblicke in Unterrichtssituationen zu erhalten. Schon bei der ersten Begegnung fiel uns auf, wie interessiert die Schüler der Leif-Eriksson-Schule an uns waren. Sie stellten uns zahlreiche Fragen zu unserer Herkunft, unserer Kultur und unserem Umgang mit der deutschen Sprache als Nicht-Muttersprachler. Wir erzählten viel von uns selbst und unterstützten sie im Unterricht. Uns fielen viele Unterschiede im Vergleich zu unseren Schulstunden auf, die auch im Stundenplan deutlich wurden. Neben den kurzen Unterrichtsstunden von 60 Minuten ist der Unterricht stärker auf praktische Fächer ausgerichtet. Die drei Naturwissenschaften wurden in einem Fach, NaWi, zusammengefasst, während Fächer wie Ernährungsbildung, Verbraucherbildung und Selbstlernstunden einen Großteil des Stundenplans ausmachen. Auch die Digitalisierung der Schule ist uns aufgefallen. Die Tablets, mit denen die Schüler lernen, ersetzen hier weitestgehend Bücher, Arbeitsblätter und Stifte. Besonders beeindruckt waren wir vom sogenannten DaZ-Programm (Deutsch als Zweitsprache). Dieses bietet Schülern, die aus ganz verschiedenen Ländern nach Deutschland kommen und oft durch ihre Flüchtlingserfahrung traumatische Erfahrungen verarbeiten müssen, das intensive Erlernen der deutschen Sprache. Die Schüler des DaZ-Programms freuten sich sehr über unsere Unterstützung und wir setzten uns mit großem Engagement dafür ein, bestmöglich zu helfen.

Aber auch unsere Freizeit kam in Kiel und später in Hamburg nicht zu kurz. Nach den anstrengenden MUN-Konferenzen führte uns ein ehemaliger Lehrer durch Kiel. Über die Hörnbrücke, die das Zentrum von Kiel mit dem Stadtteil Düsternbrook verbindet starteten wir unseren Rundgang. Danach ging es zum Platz der Kieler Matrosen, den wir natürlich bereits aus dem Geschichtsunterricht kannten. Im Kieler Rathaus waren wir von den kunstvollen Details und der historischen Atmosphäre beeindruckt – nicht zuletzt durch den Paternosteraufzug (lat. Vaterunser), der niemals stehen bleibt. Außerdem ist das Rathaus nicht nur ein Verwaltungszentrum, sondern auch ein kultureller Treffpunkt für Veranstaltungen und Ausstellungen. Die St. Nikolai Kirche, eine der ältesten Kirchen in Kiel, war unser letzter Halt. Der gotische Baustil und die kunstvollen Verzierungen beeindruckten uns sehr. Im Inneren der Kirche wurden wir von der Ruhe und der spirituellen Atmosphäre überwältigt. Nach unserer Zeit in Kiel setzten wir unsere Reise nach Hamburg fort. Das erste Highlight war die St. Jakobi Kirche, die mit ihrer Backsteinarchitektur ein wichtiges Wahrzeichen der Stadt ist und von wo aus man nach dem Aufstieg des Kirchturm einen Panoramablick über Hamburg genießen konnten. Als nächstes besuchten wir die Hamburger Kunsthalle. Dieses renommierte Kunstmuseum beherbergt eine umfangreiche Sammlung von Gemälden, Skulpturen und Grafiken aus verschiedenen Epochen. Am Tag vor unserer Abreise erkundeten wir den Fischmarkt, welcher für seinen frischen Fisch, allerlei Obst und Gemüse, sowie Kleidung und Souvenirs bekannt ist. Anschließend machten wir eine Hafenrundfahrt auf der Elbe, um die Stadt aus einer anderen Perspektive zu erleben. Während wir gemütlich auf dem Deck saßen, glitten wir an den historischen Lagerhäusern der Speicherstadt vorbei und bewunderten die imposante Architektur der modernen Hafencity. Kurz darauf liefen wir durch den Elbtunnel, ein 1911 eröffneter Tunnel, der die nördliche Hafenkante bei den St. Pauli-Landungsbrücken mit der Elbinsel Steinwerder verbindet. Unsere Besichtigungen schlossen wir mit einem Halt bei der Elbphilharmonie ab. Dieses moderne Konzerthaus ist nicht nur für seine einzigartige Glasfassade bekannt, sondern auch für seine erstklassigen musikalischen Darbietungen. Dort genossen wir bei sonnigem Wetter letzte Blicke auf Hamburg.

Die MUNler Kiel, März 2024

 

 

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