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Wann und wie entstand der „Kooperative Religionsunterricht“ an der DEO?

Vor der Umsetzung des Programms des „Kooperativen Religionsunterrichts“ war der Religionsunterricht in der 12. Klasse auf Deutsch, aber Christen und Muslime wurden noch getrennt. Die Kolleginnen und Kollegen, die in der DEO das Christentum unterrichteten, stellten fest, dass die Schüler viele Fragen zur anderen Religion hatten, auf die die Lehrer keine unmittelbaren Antworten geben konnten. Die christlichen und muslimischen Religionslehrer der Klassen 12 beschlossen, ab und zu einen gemeinsamen interreligiösen Unterricht zu machen. Als Vorbereitung sammelten die Schüler jeder Klasse (Islam und Christentum) die Fragen, die sie über die andere Religion hatten, um sie sich in der nächsten Stunde von Schülern oder Lehrern beantworten zu lassen. Bei dieser Methode traten mehrere Probleme auf. Die Diskussion wich oft vom beabsichtigten Weg ab und löste Feindseligkeit und Respektlosigkeit aus. Bis eine Lösung für dieses Problem gefunden war, beschlossen die Lehrer, den gemeinsamen Unterricht einzustellen.
Währenddessen bemühte sich Herr Sigmund v. Boetticher, der damalige Rektor der Schule, um die Erlaubnis des deutschen Kultusminister Konferenz (KMK), eine offizielle interreligiöse Klasse an der DEO einzurichten, die er schließlich erhielt. Die ägyptische Bildungsverwaltung weigerte sich jedoch, dem Vorschlag zuzustimmen, da er einen langen Prozess erfordern und zu Streitigkeiten mit anderen Bildungs- und Religionseinrichtungen in Ägypten führen könnte.
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Dennoch vereinbarten sie, dass sie das Programm „tolerieren“ würden, wenn es umgesetzt würde. Nachdem das vorgeschlagene Projekt offiziell bekannt wurde, begannen die Lehrer mit der Formulierung eines Umsetzungsplans. Die Lehrer entschieden, dass sie dieses Mal den Unterricht leiten würden. Sie einigten sich auf bestimmte Themen und stellten einen Lehrplan zusammen, um so einen klaren Weg für die Diskussion zu ziehen, der die Möglichkeit von Anfeindungen und Missverständnissen verringerte. Das Programm wurde im Schuljahr 2001/2002 für Schüler der 11. und 12. Klasse eingerichtet. Der Lehrplan wurde auf der Kultusministerkonferenz 2001 genehmigt. Seitdem ist „der kooperative Religionsunterricht“ eines der Hauptprogramme geworden, die der DEO ihren einzigartigen Charakter verleihen. An der DEO Kairo wird in der Oberstufe des Abiturzweigs seit 2001 ein Kooperativer Religionsunterricht erteilt, an dem grundsätzlich alle Schülerinnen und Schüler der Klassenstufen 11 und 12 teilnehmen. Grundlage ist ein für alle beteiligten Lehrkräfte verbindlicher Lehrplan, der 2001 von der KMK genehmigt wurde und dem ägyptischen Unterrichtsministerium zur Information vorliegt.

 

Dr. Michael Ghattas
Religionslehrer an der DEO

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